Gedicht: Mein deutsches Erbe

Heute Morgen saß und lektorierte ich, nebenher lief ein bisschen Beethoven und fertig war die romantische Szene. Die ersten Verse bildeten sich und der Rest hat mich genauso überrascht wie hoffentlich auch jeden Leser, ich präsentiere euch:

Mein deutsches Erbe

Tränen innerer Zerwürfnis,
Drängt ihr euch zu auf mein Gemüt?
Geboren durch des Lebens Trübnis
Bewässert ihr das Herz, es blüht.

Zu beherrschen Lebensstürme
Ist nicht des Menschen Schicksal, nein!
Mich zu beherrschen, wenn ich zürne,
Ist’s Menschenfatum, des, der rein

Werden möchte tief im Herzen.
Besiegt zu werden ist profan
Und zu verspürn von Gott die Schmerzen;
Sie anzunehmen scheint ein Wahn.

Wer die Schmerzen annimmt, liebend
Von Allah sich besiegen lässt,
Gebiert die Größe sich, obsiegend
Über den Kleinmut, oh! welch Fest!

Schwärmer wird genannt er werden,
So sprechen Deutsche, Hölderlin!
Ich musste deine Leiden erben,
Was soll’s, ich tu’s, um Gott zu dien!

Zu vollenden, was begonnen
Die Deutschen haben, ist mir Pflicht:
Novalis, Goethe, Lessing sannen
Auf Wahrheits- und auf Schönheitslicht.

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