Tribut an Heinrich von Kleist

Wie viel Entzug verkraften Menschen,
Bevor sie brechen und verzerrt 
Die Welt ansehn und sich verletzen,
Das Herz wird vom Entzug verheert.

Entzug der Liebe ist ein Bruch
Mit dem Humanen, mit den Engeln,
Ein Bruch mit jedem heilgen Buch,
Ein Schiffbruch ohne Willenssegel.

Was irrig ist, es scheint das Glück,
Als Freude wird es wahrgenommen,
Vergnügt zum letzten Augenblick,
Die Ewigkeiten, die zerrinnen,

Aus dieser Welt enttäuscht zu gehn,
Es ist vernünftig, ist so logisch;
Sie sprechen alle von der Liebe,
Doch denken alle nur an sich.

Muhammeds Herr, wo ist nur Kleist?
Ich hab Verständnis für die Tat,
Wie auch des jungen Werthers Geist;
Die Liebe muss verdient sich sein –

So kalt und kälter sprechen sie,
Die Menschen polizierter Welt,
Die Menschen in der heilen Welt –
Wer existiert, besitzt das Recht

Geliebt zu werden. Das Gesetz,
Das Ungeschriebene ist dies.
Wer andre urteilend verletzt,
Erblickt nicht Allahs Paradies.

O Kleist, ich liebe und verstehe dich,
Wer will, sag mir, denn hier schon leben?
Wenn dies schon ihre Liebe ist,
Will ich nicht ihren Hass ansehen.

Farazi kam und rettete
Mich aus den dunklen Finsternissen,
Mephisto, der schon wettete,
Verzweifelte an seinem Wissen…

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